BESTANDSAUFNAHME BERLIN
Bundesland: Berlin
Aktuelle Regierungskoalition: CDU/SPD
Nächste Wahlen: 2026
Stand: 1.12.2024
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Kontakt: Abteilung Arbeit, Referat II B – Bekämpfung Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung (Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit)
arbeitsausbeutung@senasgiva.berlin.de
Kontakt: Abteilung V Frauen und Gleichstellung, Referat V C – Anti-Gewalt, Frauen in einer gesunden und sozialen Stadt
vivien.mehlig@senasgiva.berlin.de
Polizei Berlin
Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen bei Fällen des Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und zum Zweck der Arbeitsausbeutung werden grundsätzlich vom Landeskriminalamt Berlin, der Abteilung LKA 42, geführt.
Hauptzollamt Berlin
Die Behörden der Zollverwaltung bekämpfen in ihrem Aufgabenbereich Finanzkontrolle Schwarzarbeit alle Arten von Schwarzarbeit sowie illegaler Beschäftigung und die damit in Zusammenhang stehenden Formen von Menschenhandel zum Zwecke der Ausbeutung der Arbeitskraft.
Staatsanwaltschaft
Fälle von Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel werden in der Berliner Staatsanwaltschaft in der Abteilung Wirtschaftskriminalität bearbeitet. Des Weiteren unterhält die Staatsanwaltschaft Berlin eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft im Bereich Zwangsprostitution.
Auf der Landeswebsite befinden sich allgemeine Informationen zum Menschenhandel, insbesondere zu den Erscheinungsformen sexuelle Ausbeutung und Arbeitsausbeutung.
Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit (BEMA)
Das BEMA unterstützt eingewanderte Menschen und mobile Arbeitnehmer*innen in prekären Lebens- und Arbeitssituationen dabei, ihre Arbeits- und Sozialrechte wahrzunehmen – durch Beratung, Bildung und Sensibilisierung. Das BEMA bietet dieser Zielgruppe ein niedrigschwelliges mehrsprachiges Beratungsangebot jenseits behördlicher Strukturen an. Arbeitsrechtsverstöße, Fälle von strafrechtlich relevanter Arbeitsausbeutung bis hin zu Menschenhandel sind Beratungsthemen des BEMA.
Ban Ying e.V.
Ban Ying e.V. ist eine Koordinations- und Fachberatungsstelle gegen Menschenhandel. Als eines der ältesten Berliner Frauenprojekte in diesem Bereich setzt sich Ban Ying für die Rechte von Migrantinnen und transidente Menschen, die Erfahrungen von Gewalt, Ausbeutung oder Menschenhandel gemacht haben, ein. Ziel Arbeit ist es, die Lebensbedingungen und die sozial-rechtliche Situation von Migrantinnen in Deutschland zu verbessern. Dabei richtet sich das Angebot nicht ausschließlich an gewaltbetroffene Migrantinnen, sondern auch an ihr Umfeld und die breitere Öffentlichkeit.
IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit für das Erzbistum Berlin e.V.
In VIA ist eine Beratungsstelle für Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind. Die Schwerpunkte des Unterstützungsangebots liegen auf Beratung, Stärkung und Hilfe bei der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten. Seit 2010 gibt es neben der Berliner Beratungsstelle einen zusätzlichen Standort im Land Brandenburg. Die aufsuchende Straßensozialarbeit im Bereich Sexarbeit im Land Brandenburg und in der Grenzregion zu Polen, wird durch HIV-/Aids Prävention und Beratung ergänzt.
ONA e.V.
ONA e.V. ist eine Zufluchtswohnung für Betroffene von Menschenhandel, Arbeitsausbeutung sowie Gewalt und bietet Hilfe und Unterstützung für Frauen aus Mittel- und Osteuropa. Die Schwerpunkte sind sichere Unterbringung, Krisenintervention, Beratung und Begleitung der Klientinnen.
SOLWODI Berlin e.V.
SOLWODI ist eine Hilfsorganisation für Migrantinnen und geflüchtete Frauen in Notsituationen und eine Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und anderen Formen von frauenspezifischer Gewalt, Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen. Die Zielgruppe der Fachberatungsstelle SOLWODI Berlin sind besonders schutzbedürftige Migrantinnen und geflüchtete Frauen mit Schwerpunkt Afrikanerinnen und Menschenhandelsopfer.
Hydra e.V.
Hydra e.V. ist eine Beratungsstelle für Menschen in der Sexarbeit und Prostitution und setzt sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen, die in diesem Bereich arbeiten ein. Hydra e.V. dient als Treffpunkt und bietet Beratung sowie Begleitung. Sie bietet zudem Unterstützung rund um Sexarbeit und Prostitution an. Ebenfalls berät Hydra e.V. Betroffene von Gewalt, Missbrauch, Ausbeutung oder Menschenhandel und unterstützt in akuten Notsituationen.
Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung
Im Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin arbeitet ein multiprofessionelles Team aus Ärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen, medizinischen Fachangestellten und Sprachmittler*innen. Neben ärztlichen Sprechstunden für Sexarbeiter*innen berät das Zentrum auch zu Themen wie z.B. Beratung zur Krankenversicherung, Soziale Beratung zu Steuer und finanziellen Problemen, Hilfe bei ungewollter Schwangerschaft/Schwangerschaftsabbruch, Beratung und Hilfe bei Gewalterfahrungen sowie Zwang.
Willkommenszentrum Berlin
Das Willkommenszentrum ist die Beratungsstelle der Beauftragten des Berliner Senats für Integration und Migration. Es bietet Beratung für Eingewanderte und Neuankommende, Menschen ohne deutschen Pass und Menschen mit Migrationsgeschichte sowie für ihre Angehörigen. Das Willkommenszentrum berät zum Ankommen, zur Einreise und zum Aufenthalt, zu sozialen Leistungen, zu Arbeit, zur Ausbildung und mehr – kostenlos und mehrsprachig.
IQ Faire Integration
Faire Integration ist ein Beratungsangebot in Deutschland für Geflüchtete und Migrant*innen aus Drittstaaten (außerhalb der EU) zu sozial- und arbeitsrechtlichen Fragen. Die Beratung wird kostenlos, anonym und in verschiedenen Herkunftssprachen angeboten. Themen der Beratung sind arbeits- und sozialrechtliche Fragen, die in direktem Zusammenhang mit dem Beschäftigungsverhältnis stehen.
Die seit dem Jahr 1995 bestehende Fachkommission Frauenhandel umfasst seit dem 21.01.2013 sowohl den Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung als auch den Menschenhandel zum Zweck der Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit. Seit diesem Zeitpunkt wird die damalige Fachkommission Frauenhandel unter der Bezeichnung „Berliner Fachkommission Menschenhandel“ fortgeführt. Die Arbeit des Gremiums wird von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung koordiniert. Die Federführung liegt bei den Abteilungen „Arbeit und Berufliche Bildung“ sowie „Frauen und Gleichstellung“.
Die Abteilung „Arbeit und Berufliche Bildung“ (zuständig für die Bekämpfung von Zwangsarbeit, Arbeitsausbeutung und dem damit zusammenhängenden Menschenhandel) und die Abteilung „Frauen und Gleichstellung“ (zuständig für die Bekämpfung von Zwangsprostitution, sexueller Ausbeutung und dem damit zusammenhängenden Menschenhandel) führen die Sitzungen der Fachkommission Menschenhandel unter dem gemeinsamen Vorsitz durch.
Die Fachkommission trifft sich anlassbezogen und setzt sich aus Vertreter*innen verschiedener Senatsverwaltungen und deren nachgeordneten Behörden, der Strafverfolgungsbehörden und verschiedenen Beratungsstellen zusammen.
Kooperationsvereinbarung zwischen der Polizei Berlin und den Trägern der Berliner Beratungsstellen für von sexueller Ausbeutung betroffenen Menschen
Die seit dem Jahr 2003 bestehende Kooperationsvereinbarung zwischen dem Polizei Berlin und den Trägern der Berliner Beratungsstellen für von sexueller Ausbeutung betroffenen Menschen wurde zuletzt im August 2024 aktualisiert.
Mitunterzeichnende Beratungsstellen/Institutionen sind: Ban Ying e.V. – Koordinations- und Beratungsstelle gegen Menschenhandel, Bezirksamt Charlottenburg Wilmersdorf von Berlin – Abteilung Jugend und Gesundheit – Fachbereich 4, Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung, Hilfe für Jungs e-V. – Anlauf- und Beratungsstelle für Jungen und Männer die anschaffen, Hydra e.V. – Treffpunkt und Beratung für Menschen in der Sexarbeit, In VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit für das Erzbistum Berlin gGmbH, Beratungsstelle für Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind, Solwodi Berlin e.V. – Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Ausbeutung und Ona e.V. Zufluchtswohnung für Betroffene von Menschenhandel und Arbeitsausbeutung.
Kooperationsvereinbarung zwischen der Polizei Berlin, dem Hauptzollamt Berlin und den Trägern der Berliner Beratungsstellen und Einrichtungen für von Arbeitsausbeutung betroffenen Menschen
Im August 2024 wurde die Berliner Kooperationsvereinbarung zwischen der Polizei Berlin, dem Hauptzollamt Berlin und den Trägern der Berliner Beratungsstellen und Einrichtungen für von Arbeitsausbeutung betroffenen Menschen wurde unterzeichnet
Mitunterzeichnende Beratungsstellen sind Ban Ying e.V., BEMA, IN VIA, Solwodi Berlin e.V. und Ona e.V.
Ziel beider Kooperationen ist es, den Menschenhandel zum Zwecke der Ausbeutung der Arbeitskraft und Zwangsarbeit sowie der sexuellen Ausbeutung durch Zusammenwirken bei der Strafverfolgung und durch Stärkung des Opferschutzes zu bekämpfen. Bewährte Formen der Zusammenarbeit werden durch die Vereinbarungen institutionalisiert.