BESTANDSAUFNAHME

Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern

Aktuelle Regierungskoalition: SPD/DIE LINKE

Nächste Wahlen: 2026

Stand: 5. Dezember 2024

ZUSTÄNDIGE BEHÖRDEN UND KONTAKTPERSONEN

Zwangsarbeit

Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern

Kontakt: Dr. Andreas Crimmann, Leiter des Referats V 510: Fachkräftestrategie, Zukunft der Arbeit, Unternehmensgründungen, a.crimmann@wm.mv-regierung.de, 0385-588 15310

Zwangsprostitution

Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern

Kontakt: Website des Ministeriums

STRAFVERFOLGUNG

Die polizeiliche Bearbeitung von MH/A-Delikten erfolgt durch die vier Kriminalpolizeiinspektionen (KPIen) und das Landeskriminalamt (LKA). In den KPIen liegt die Zuständigkeit jeweils in einem Fachkommissariat. Die Auswertung Menschenhandel und Rotlichtmilieu einschließlich Kinderhandel erfolgt zentral in einem Dezernat im LKA. Zeugenschutz und operativer Opferschutz sind gleichfalls originäre Aufgaben eines Dezernats im LKA. Außerdem kann auch der Zoll (Finanzkontrolle Schwarzarbeit) Ermittlungen einleiten. Beim Zoll arbeiten spezielle Opferschutzbeauftragte für die Delikte MH/A, Zwangsarbeit und Arbeitsausbeutung.

Bei den vier Staatsanwaltschaften in Mecklenburg-Vorpommern existieren keine Sonderzuständigkeiten oder Schwerpunktstaatsanwaltschaften für die genannten Kriminalitätsbereiche. Soweit solche Tatvorwürfe im Raum stehen, richtet sich die Zuständigkeit bei den einzelnen Staatsanwaltschaften nach dem jeweils geltenden Geschäftsverteilungsplan. Die Sachbearbeitung erfolgt danach in Dezernaten für allgemeine Kriminalität oder ggf. denen für organisierte Kriminalität. Lediglich bei der Staatsanwaltschaft Rostock existieren darüber hinaus (zwei) Sonderdezernate, in denen u.a. „Straftaten mit Bezug zum Rotlichtmilieu“ verfolgt werden.

ONLINE INFORMATIONEN

Auf der Website befinden sich Informationen zur Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und Zwangsverheiratung KOBI.

Ein Online-Auftritt zum Thema Zwangsarbeit, Arbeitsausbeutung und Menschenhandel zum Zwecke der Arbeitsausbeutung befindet sich auf der Website der Beratungsstelle CORRECT!.

BERATUNGSANGEBOTE

Fachberatung

  • CORRECT!-„Mobile Beratungsstelle für ausländische Beschäftigte und zur Bekämpfung von Menschenhandel zum Zwecke der Arbeitsausbeutung in Mecklenburg-Vorpommern
  • KOBI– Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung und Zwangsverheiratung

Arbeitsrechtliche Beratung

  • CORRECT!-„Mobile Beratungsstelle für ausländische Beschäftigte und zur Bekämpfung von Menschenhandel zum Zwecke der Arbeitsausbeutung in Mecklenburg-Vorpommern
  • Faire Integration Mecklenburg-Vorpommern

KOORDINATION (GREMIEN, RUNDE TISCHE, ETC.)

Ein Runder Tisch tagt momentan nicht. Im Jahr 2015 fand ein erster Runde Tisch „Prostitution“ statt und bestand aus folgenden Mitgliedern: Vertreterinnen und Vertreter der Abteilung Gesundheit des Ministeriums für Arbeit, Gleichstellung und Soziales, des Ministeriums für Wirtschaft, Bau und Tourismus, des Ministeriums für Inneres und Sport, des Justizministeriums, des Städte- und Gemeindetages, des Landkreistages, des Gesundheitsamtes Rostock und eine Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungbeauftragten. Der Tisch behandelte das Thema „Prostitution“. Im weiteren zeitlichen Verlauf wurde diese organisatorische Struktur genutzt, um das Prostituiertenschutzgesetz umzusetzen. Die sich in diesem Rahmen gebildeten Arbeitsstrukturen tauschen sich in regelmäßigen Abständen zum Thema „Prostitution“ heute noch aus.

Ein Schwerpunkt-Workshop zum Thema Handel mit und Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen hat jeweils in Schwerin und Rostock stattgefunden.

KOOPERATIONSVEREINBARUNG

Basierend auf dem Konzept der Landesregierung zur Bekämpfung von Menschenhandel und Zwangsprostitution in Mecklenburg-Vorpommern besteht eine Kooperationsvereinbarung zwischen LKA, Staatsanwaltschaft und der Fachberatungsstelle KOBI für Betroffene von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und Zwangsverheiratung (ehemals ZORA) seit 2011. Die Kooperationsvereinbarung (KV) ist im Gegensatz zum Konzept der Landesregierung nicht veröffentlicht. Es ist vorgesehen, die KV den neuen rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen in Mecklenburg-Vorpommern anzupassen.

Eine Kooperationsvereinbarung zum Thema MH/A wurde 2022 zwischen der Beratungsstelle CORRECT! und dem Zoll, Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit, abgeschlossen.

UNTERSTÜTZUNG DER BETROFFENEN

Unterbringung für Betroffene

Für weibliche Betroffene von MH/S besteht die Möglichkeit in Frauenhäusern in Rostock, Ribnitz-Damgarten, Stralsund, Greifswald, Neubrandenburg, Güstrow, Ludwigslust, Schwerin oder Wismar untergebracht zu werden.

Die Beratungsstelle CORRECT! bringt Menschen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie Opfer einer der drei Straftaten MH/A, Zwangsarbeit oder Arbeitsausbeutung geworden sind, je nach Bedarf und abhängig vom Aufenthaltsstatus in privaten Pensionen oder in Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete unter.

NÜTZLICHE DOKUMENTE