Betroffenenrechte-Flyer jetzt in zwei neu Sprachen: Mandarin und Tamil

Die Servicestelle gegen Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel hat ihr mehrsprachiges Informationsangebot erweitert:

Ab sofort stehen zwei neue Flyer zu den Betroffenenrechten auf Mandarin und Tamil zur Verfügung. Es liegen bereits folgende Sprachen vor: Deutsch, Englisch, Ukrainisch, Russisch, Rumänisch, Bulgarisch, Polnisch, Arabisch, Vietnamesisch, Hindi und Türkisch. Eine Übersicht aller verfügbaren Sprachversionen finden Sie hier.

Die Flyer richten sich an potenzielle Betroffene und bieten ihnen in ihrer jeweiligen Sprache einen ersten Überblick über ihre Rechte – etwa auf sichere Unterkunft, medizinische Versorgung, Beratung in der eigenen Sprache und Aufenthaltsmöglichkeiten während einer Bedenk- und Stabilisierungsfrist. Zudem enthalten die Flyer eine kurze Checkliste mit möglichen Anzeichen von Ausbeutung sowie ein Feld, in das Beratungsstellen ihre Kontaktdaten eintragen können. Sie könnten dazu beitragen, dass Betroffene verständlich und umfassend über ihre Rechte informiert werden, wie es die EU-Opferschutzrichtlinie (2012/29/EU) vorsieht. Die Servicestelle erweitert das mehrsprachige Informationsangebot fortlaufend und bedarfsgerecht in enger Abstimmung mit Beratungsstellen und Ermittlungsbehörden.

Die beiden neuen Flyer können hier heruntergeladen werden und als Druckversion kostenfrei bestellt werden unter: info@servicestelle-gegen-zwangsarbeit.de

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Tamil

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Mandarin

 

Einladung zur Podiumsdiskussion am 9. Oktober: Unfreie Arbeit in Deutschland

Millionen Menschen mussten im Nationalsozialismus unter menschenverachtenden Bedingungen Zwangsarbeit leisten. Auch heute existieren in Deutschland Formen moderner Zwangsarbeit und Arbeitsausbeutung – scheinbar unbemerkt, jedoch mitten unter uns.

Zu Beginn wird ein Dokumentarfilm (20 min) gezeigt. Eine Podiumsdiskussion beleuchtet historische und aktuelle Strukturen unfreier Arbeit, zeigt Unterschiede und Zusammenhänge auf und fragt: Wie erkenne ich Zwangsarbeit heute – und was können wir dagegen tun? Diskutieren Sie mit Expert:innen aus Bildung, Beratung und Menschenrechtsarbeit!

Zwangsarbeit und Ausbeutung gestern und heute

9. Oktober, 18:30 Uhr

Podium:
Daniela Geppert, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
Kim Weidenberg, Servicestelle gegen Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel
Anna Schmitt, Beraterin für Zwangsarbeit, Arbeitsausbeutung und Menschenhandel (BEMA)

Moderation:
Tobias Seitz, Berichterstattungsstelle Menschenhandel am Deutschen Institut für Menschenrechte (DIMR)

Wir bitten um Anmeldung unter: Anmeldung

Mehr unter:
https://www.ns-zwangsarbeit.de/fileadmin/dateien/Veranstaltungen/2025/Gestern_und_heute_wev.pdf

Workshop am 15. November: Zwangsarbeit und Arbeitsausbeutung im Nationalsozialismus und heute

In Kooperation zwischen Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg gGmbH und dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit findet am 16. November der zweite Workshop zu Zwangsarbeit und Arbeitsausbeutung in Nationalsozialismus und heute statt. Der Workshop wurde erstmalig im vergangenen November angeboten.

Zwangsarbeit und Arbeitsausbeutung im Nationalsozialismus und heute

15. November 10:00 – 18:00 Uhr

Zwangsarbeit und Arbeitsausbeutung treten im Lauf der Geschichte in verschiedenen Formen auf. Zur Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft mussten allein im Deutschen Reich etwa 13 Millionen Männer, Frauen und Kinder unter menschenunwürdigen Bedingungen Zwangsarbeit leisten. Auch heute kommen Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit in einigen Branchen Deutschlands in großem Umfang vor und dienen als Grundlage ihrer Geschäftsmodelle.

Der Workshop nimmt diese Thematiken und ihre Systematik in den Fokus und schärft den Blick für unfreie Arbeitsverhältnisse in ihren historischen und aktuellen Formen.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 1o.11.2025 unter stoeckle(at)topographie.de

Ein Kooperationsprojekt von der Servicestelle gegen Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel und dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit.

Mehr unter: https://www.ns-zwangsarbeit.de/bildung/aktuelle-angebote/

 

Betroffenenrechte-Flyer jetzt in zwei neu Sprachen: Türkisch und Hindi

Die Servicestelle gegen Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel hat ihr mehrsprachiges Informationsangebot erweitert:

Ab sofort stehen zwei neue Flyer zu den Betroffenenrechten auf Türkisch und Hindi zur Verfügung. Damit ergänzen sie die bereits bestehenden Sprachversionen in neun Sprachen. Es liegen bereits folgende Sprachen vor: Deutsch, Englisch, Ukrainisch, Russisch, Rumänisch, Bulgarisch, Polnisch, Arabisch und Vietnamesisch. Eine Übersicht aller verfügbaren Sprachversionen finden Sie hier.

Die Flyer richten sich an potenzielle Betroffene und bieten ihnen in ihrer jeweiligen Sprache einen ersten Überblick über ihre Rechte – etwa auf sichere Unterkunft, medizinische Versorgung, Beratung in der eigenen Sprache und Aufenthaltsmöglichkeiten während einer Bedenk- und Stabilisierungsfrist. Zudem enthalten die Flyer eine kurze Checkliste mit möglichen Anzeichen von Ausbeutung sowie ein Feld, in das Beratungsstellen ihre Kontaktdaten eintragen können. Sie könnten dazu beitragen, dass Betroffene verständlich und umfassend über ihre Rechte informiert werden, wie es die EU-Opferschutzrichtlinie (2012/29/EU) vorsieht. Die Servicestelle erweitert das mehrsprachige Informationsangebot fortlaufend und bedarfsgerecht in enger Abstimmung mit Beratungsstellen und Ermittlungsbehörden.

Die beiden neuen Flyer können hier heruntergeladen werden und als Druckversion kostenfrei bestellt werden unter: info@servicestelle-gegen-zwangsarbeit.de

 

Türkisch

Hindi

Praktisch auf einen Blick: Neue Flyer zu Anzeichen von Ausbeutung in den Branchen Reinigung und Straßentransport 

Die Servicestelle gegen Zwangsarbeit veröffentlicht zwei neue Flyer zu Anzeichen von Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit in der Reinigung und Straßentransport.  

Ziel der Flyer ist es, Anzeichen auf Zwangsarbeit und ausbeuterische Beschäftigung in den jeweiligen Branchen sichtbar zu machen und Fachleute aus der Zivilgesellschaft, Unternehmen, Gewerkschaften und Behörden bei der Einschätzung möglicher Ausbeutungsverhältnisse zu unterstützen. Die Materialien stellen die branchenspezifischen Risikofaktoren sowie typische Anzeichen für ausbeuterische Arbeitsverhältnisse kompakt und anschaulich anhand von Fallschilderungen dar. 

In der Langfassung der 3. Branchenanalyse werden die Anzeichen von Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit in den beiden Branchen anhand von Fallbeispielen aus der Beratungspraxis ausführlich dargestellt. Bereits zuvor hat die Servicestelle eine umfassende Analyse sowie kompakte Flyer zu den Branchen Paketdienste und Schlachtbetriebe und landwirtschaftliche Saisonarbeit und der häuslichen Pflege veröffentlicht.  

Die Flyer zum Straßentransport und zur Reinigung können hier heruntergeladen werden und als Druckversion kostenfrei bestellt werden unter: info@servicestelle-gegen-zwangsarbeit.de 

      

 

Neue Roll-Ups informieren über Arbeitsausbeutung

Die Servicestelle gegen Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel stellt ab sofort neue Roll-Ups zur Verfügung, die eindrückliche Geschichten von Betroffenen erzählen. Die mobilen Ausstellungselemente können kostenlos in Berlin ausgeliehen werden und eignen sich für Fachtagungen, Bildungseinrichtungen oder andere themenbezogene Veranstaltungen.

Die Roll-Ups zeigen Fallbeispiele aus verschiedenen Branchen. Sie geben Einblicke in die schwierigen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Betroffenen und verdeutlichen, wie Ausbeutung funktioniert und welche Rechte der Arbeitnehmer*innen betroffen sind. Ziel ist es, für die Problematik zu sensibilisieren und über Unterstützungsmöglichkeiten aufzuklären.

Interessierte Einzelpersonen oder Organisationen können unkompliziert per Mail an info@servicestelle-gegen-zwangsarbeit.de die Ausleihe anfragen.

Das nachfolgenden Darstellungen zeigen die Roll-Ups nebeneinander und einzeln.

Neuer Podcast zu Ausbeutung von Migrant*innen in Deutschland

Neue Studie zu Unterkünften für Betroffene von Arbeitsausbeutung erschienen

Zum internationalen Tag gegen Menschenhandel, dem 30. Juli, möchte die Servicestelle auf die neue Studie zu Unterkünften für Betroffene von Arbeitsausbeutung aufmerksam machen. 

Unter dem Titel „Ein bisschen sicherer als auf der Straße“ – Unterkünfte für Betroffene von Arbeitsausbeutung in Deutschland analysiert die Berichterstattungsstelle des Deutschen Instituts für Menschenrechte die rechtlichen Grundlagen, den Stand ihrer Umsetzung und Erfahrungen in der Praxis. Deutschland ist auf Grundlage der Europaratskonvention gegen Menschenhandel dazu verpflichtet für alle Betroffenen von Menschenhandel eine angemessene und sichere Unterkunft zu gewährleisten. Dieser Bedarf kann der Studie zufolge nicht gedeckt werden und (menschen-)rechtliche Ansprüche von Betroffenen sind an vielen Stellen nicht erfüllt. 

Bei der Untersuchung der praktischen Umsetzung von Unterkünften identifiziert die Studie vier Handlungsbedarfe. Diese umfassen folgende Bereiche: bedarfsorientierte und sichere Unterkünfte für alle Betroffenengruppen bereitstellen, Kooperation von Behörden und Beratungsstellen stärken, langfristige und ausreichende Finanzierung für Fachberatungsstellen sichern und Zugang zum Recht schnell und reibungslos sichern.  Die Analyse schließt mit Leitlinien und Empfehlungen für bedarfsgerechte Unterkünfte ab. Darüber hinaus sollen die Erkenntnisse dabei unterstützen, bundesweite Mindeststandards zur Sicherung von Unterkünften für Betroffene von Arbeitsausbeutung zu entwickeln. 

Die Mitteilung der Berichterstattungsstelle finden Sie hier. 

Die vollständige Analyse können Sie hier einsehen und herunterladen.

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Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit in Deutschland: Nationaler Aktionsplan der Bundesregierung will die Ursachen bekämpfen

Die Servicestelle gegen Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel begrüßt den Fokus auf Prävention im ersten Nationalen Aktionsplan gegen Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit

Dieser Ansatz ist neu und auch international einzigartig. Ausbeuterische Arbeitsverhältnisse in Deutschland haben ihre Ursache in spezifischen Verletzlichkeiten von (oft migrantischen) Beschäftigten, wie mangelnde Rechts- und Sprachkenntnisse, Schulden durch Anwerbung oder Abhängigkeit bei Transport und Unterbringung. Solche Abhängigkeiten dürfen nicht gezielt geschaffen und für Ausbeutung ausgenutzt werden.

Die Maßnahmen des Nationalen Aktionsplans gegen Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit (NAP A/Z) reagieren auf diese Verletzlichkeiten: Die Position der Beschäftigten und ihre Rechte sollen gestärkt werden, und zwar schon bei der Anwerbung im Ausland und durch Information über Arbeitsrechte in Deutschland. Informierte Beschäftigte können sich besser gegen Ausbeutung und Zwang schützen. Der NAP A/Z dient dem Ziel, menschenwürdige Arbeit für alle Beschäftigte zu sichern, unabhängig von Herkunft und Ausbildung.

Deutschland ist durch die Agenda 2030 der Vereinten Nationen dazu verpflichtet, sich für die Abschaffung von Zwangsarbeit auch im eigenen Land einzusetzen. Der Handlungsdruck ist hoch: In vielen wichtigen Branchen wie Logistik, Fleischverarbeitung, Gastronomie, Reinigung, häusliche Pflege beobachten wir höchst prekäre Beschäftigung und regelmäßig Anzeichen von Ausbeutung und Zwang. Nach wie vor werden diese Anzeichen oft nicht erkannt oder nur unzureichend geahndet. Es ist daher gut, dass der NAP A/Z alle wichtigen Akteure mit einbindet: Sozialpartner, Arbeitsschutz- und Kontrollbehörden, Beratungsstellen für Migrant*innen.

Die Servicestelle gegen Zwangsarbeit unterstützt mit ihrer langjährigen Expertise diese Akteure darin, ihren Beitrag gegen Zwang und Ausbeutung auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu leisten. Dafür schafft der NAP A/Z zukünftig eine noch bessere Grundlage.

Seit 2017 sensibilisiert die Servicestelle bundesweit für Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit und unterstützt den Aufbau dauerhafter Strukturen. Ziel dabei ist die umfassende Unterstützung der betroffenen Menschen und die effektive Strafverfolgung der Täter*innen. Die Servicestelle wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.

Pressemeldung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales vom 12.02.2025

Nationaler Aktionsplan gegen Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit [PDF, 613 KB]

Deutscher Bundestag Drucksache 20/14970 — Nationaler Aktionsplan gegen Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit

Neues E-Learning-Tool stärkt den Zoll im Kampf gegen Arbeitsausbeutung

Neues E-Learning-Tool der Servicestelle gegen Zwangsarbeit stärkt Zöllner*innen im Kampf gegen Arbeitsausbeutung

Das Bundesministerium der Finanzen, die Generalzolldirektion und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales begrüßen die Einrichtung des E-Learning-Tools „Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel – ERKENNEN UND REAGIEREN“ bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls (FKS). Das von der Servicestelle gegen Zwangsarbeit für die FKS entwickelte E-Learning-Tool zum Erkennen von Zwangsarbeit steht den Beamt*innen ab dem 2. November 2024 zur Verfügung.

Das E-Learning-Tool dient der niedrigschwelligen und praxisnahen Weiterbildung und Sensibilisierung von Beamt*innen der FKS für die Bereiche Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel. Die Servicestelle hat das E-Learning inhaltlich entwickelt und gemeinsam mit der Agentur That Works Media grafisch und technisch umgesetzt. Anhand von realen Fallbeispielen aus der Beratung werden den Prüfbeamt*innen die Identifizierung Betroffener und ihre Rechte nahegebracht. Des Weiteren setzen sich die Mitarbeitenden mit den Strafrechtsnormen und der Bedeutung der Zusammenarbeit mit Fachberatungen sowie weiterer relevanter Akteure auseinander.

Im Rahmen der erweiterten Prüfungs- und Ermittlungskompetenz der FKS im Jahr 2019 hat die Generalzolldirektion pro Hauptzollamt zwei Opferschutzkoordinator*innen (OSK) benannt, die den Schutz der Betroffenen und die Zusammenarbeit mit den Beratungsstellen koordinieren sollen. Die OSK wurden seit 2020 von der Servicestelle im Rahmen eines maßgeschneiderten Fortbildungsangebots geschult. Es hat sich in diesem Zusammenhang gezeigt, dass das Angebot von Schulungen für alle Beamt*innen der FKS wünschenswert ist. Vor allem in Prüfsituationen besteht die Möglichkeit, dass Betroffene identifiziert werden, sodass eine breite Sensibilisierung aller Beamt*innen der FKS von besonderer Bedeutung ist.
Ein webbasiertes, benutzerfreundliches Lernprogramm soll es dieser größeren Zielgruppe ermöglichen, sich die Lernzeit individuell einzuteilen und somit leicht in den Arbeitsalltag zu integrieren. Es enthält neben interaktiven Übungen, Kurzfilmen und Fallbeispielen auch zahlreiche für den Arbeitsalltag nützliche Praxismaterialien zum Download.

Das E-Learning-Tool wurde von der Servicestelle gegen Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel in enger Abstimmung mit der Generalzolldirektion entwickelt und mit Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales erstellt.

Pressemeldung des Zolls vom 21.10.2024

Pressemeldung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales vom 21.10.2024

Neue Branchenanalyse: Reinigung und Straßentransport

Die Servicestelle veröffentlicht zum europäischen Tag gegen Menschenhandel die dritte Ausgabe der Reihe “ZWANGSARBEIT UND ARBEITSAUSBEUTUNG VERHINDERN: Branchenspezifische Analyse – Anzeichen erkennen & handeln”.

Die dritte Branchenanalyse der Servicestelle gegen Zwangsarbeit nimmt die Reinigung und den Straßentransport in den Blick. Diese beiden Branchen sind aus einer funktionierenden Gesellschaft nicht hinwegzudenken. So sorgen Reiniger*innen dafür, dass Geschäfts- und Lebensräume sauber und ordentlich sind und LKW-Fahrende versorgen uns mit Lebensmitteln und anderen alltäglichen Gütern. Die Arbeit ist in beiden Branchen durch eine hohe Mobilität geprägt und erschweren so den Zugang von Kontrollen oder die Kontaktaufnahme mit Unterstützungsstrukturen. Der Anteil migrantischer Beschäftigter ist zudem hoch und die damit verbundene erhöhte Vulnerabilität der Beschäftigten schafft größere Risiken für Ausbeutung und Zwang.

Anhand von Indikatoren, die von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) entwickelt wurden, werden Fallbeispiele unterschiedlicher Beratungseinrichtungen auf Anzeichen für Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel untersucht. Die Analyse konkreter Arbeitssituationen ermöglicht es den Leser*innen, ihren Blick für branchenspezifische Merkmale von Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit zu schärfen. Sie schafft damit ein stärkeres Bewusstsein für ausbeuterische Beschäftigungsverhältnisse. Ziel ist es, dass potenziell Betroffene leichter erkannt, entsprechende Präventions- und Schutzmaßnahmen getroffen und die Verfolgung von Täter*innen verbessert werden.

Mit der ersten Branchenanalyse hat die Servicestelle bereits für die  Anzeichen von Ausbeutung und Zwang in der Paketbranche sowie bei Schlachtbetrieben sensibilisiert. Im kompakten Format wurden die wichtigsten Erkenntnisse ebenfalls als praktische Flyer zur Paketbranche und zur Fleischbranche erstellt.

Die zweite Branchenanalyse hat die landwirtschaftliche Saisonarbeit und die häusliche Pflege untersucht. Die praktischen Flyer zur landwirtschaftlichen Saisonarbeit und häuslicher Pflege sind ebenfalls zum Herunterladen oder Bestellen verfügbar.

Sie können die aktuelle Publikation nachstehend herunterladen und die Printversion unter info@www.servicestelle-gegen-zwangsarbeit.de kostenlos bestellen.

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